N e w s l e t t e r 

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Winter ist eingekehrt – passend zur ruhigeren Zeit haben wir für Sie tierische Neuigkeiten:

Die neue nationale Koordinationsstelle für national prioritäre Insekten und Weichtiere wurde eingerichtet. Zudem hat info fauna das "Netzwerk Artenförderung Wirbellose" ins Leben gerufen.

Es gibt zwei Neuentdeckungen in der Schweizer Fauna: Eine neue Art aus der Bockkäferfamilie sowie eine neue Art der Gottesanbeterin.

Bahn frei für Amphibien: Die SBB bringt zwar kein Weihnachtsfest, dafür aber eine Hochzeitswanderung in Ordnung.

Wir sind auch dem Fischotter auf der Spur – erfahren Sie, was wir aus seinen Markierungen lernen können.

Zum Schluss gibt es noch eine zwar wenig festliche, dafür umso interessantere faunistische Beobachtung: Ein doppeltes Festmahl für die Ringelnatter!

Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und bereits fröhliche Feiertage!
Ihr info fauna Team

                                   

Schweizer Fauna Aktuell

Polyphylla fullo (©Andreas Sanchez)

Neue nationale Koordinationsstelle für Insekten und Weichtiere

Die neue Koordinationsstelle für national prioritäre Wirbellose teilt sich in zwei Plattformen auf: Eine für Insekten und eine für Weichtiere. Die Koordinationsstelle sammelt und veröffentlicht Informationen und Publikationen rund um die Förderung von Insekten und Weichtieren. Weiter unterstützt sie die regionalen Beratungsstellen in den Kantonen bei der Umsetzung von Massnahmen für national prioritäre Wirbellose.

> Die Koordinationsstelle kennenlernen

Netzwerk Artenförderung Wirbellose gegründet!

Das Netzwerk wurde am 4. November 2025 mit knapp 60 teilnehmenden Entomolog:innen und Malakolog:innen gegründet. Ziel ist die Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustauschs für die Umsetzung von Projekten für national prioritäre Wirbellose. Das Netzwerk wird durch die neue Koordinationsstelle Insekten und Weichtiere getragen und koordiniert.

> Teil des Netzwerks werden

Oxychilus navarricus helveticus (©François Claude)
Gottesanbeterin Hierodula transcaucasica (© Matteo Mota)

Eine neue Gottesanbeterin für die Schweiz

Unsere einzige heimische Gottesanbeterin, Mantis religiosa, hat Zuwachs erhalten. Nachdem bereits im Jahr 2023 eine neu eingewanderte Art (Ameles spallanzania) beobachtet wurde, entdeckten Forschende nun noch eine weitere Mantis-Art, die Hierodula transcaucasica in der Schweiz. Die Ähnlichkeit zu unserer heimischen Gottesanbeterin ist frappant – wie können wir die beiden Arten auseinanderhalten?

> Die Arten unterschieden

180igste Bockkäfer-Art in der Schweiz entdeckt

Bei der Untersuchung von Käfern in einem kleinen Kiefernwald im Wallis fiel plötzlich ein unbekannter Käfer auf den Klopfschirm von Andreas Sanchez (info fauna). Unter dem Mikroskop konnte der Unbekannte als Pogonocherus perroudi identifiziert werden. Es handelt es sich dabei um eine der nördlichsten Beobachtungen dieser Art.

> Mehr über die neue Art

Pogonocherus perroudi (© Andreas Sanchez)
Amphibien wandern auf oder über Bahngeleise (© Jerôme Pellet).

Freie Bahn für Frösche, Molche und Kröten

Nicht nur der Strassenverkehr ist ein zuweilen tödliches Hindernis auf der Hochzeitswanderung von Amphibien. Auch der Schienenverkehr durchkreuzt streckenweise ihre Wanderwege.

In einer Zusammenarbeit von info fauna und SBB konnten in diesem Jahr einige der priorisierten Standorte wanderfreundlich umgestaltet werden. Mittels Gräben und Ableitblechen haben die Amphibien freie Bahn, um die Gleise unbeschadet zu unterqueren.

> Wie werden Gleise amphibienfreundlich gestaltet?

Fischotterkot – Was verrät er uns?

Fischotter hinterlassen mit ihrem Kot Informationen für ihre Artgenossen. Doch auch wir können interessante Erkenntnisse aus der Losung gewinnen. So können Fischotter identifiziert und über Jahre beobachtet werden. Der Altersrekord in der Schweiz hält eine Fischotterdame im Engadin, seit 6 Jahren kann sie über ihre Markierungen nachgewiesen werden.

> Fischotterspuren lesen

Fischotter Lutra lutra (© Stéphane Raimond)

                                   

Daten & Tools

Ephippiger persicarius (©Christian Monnerat)

Aktualisierung der Nomenklatur für Heuschrecken

Die Nomenklatur ist ein wichtiges Werkzeug für die eindeutige Benennung und damit unerlässlich für die Kommunikation in der Forschung. Die von info fauna verwendete Nomenklatur der Heuschrecken wurde im Jahr 2007 letztmals aktualisiert. Im Zuge der Anpassungen der Roten Listen konnte auch unsere Nomenklatur auf den aktuellen Stand gebracht werden.

> Was hat sich geändert?

 

                                   

Mitarbeit

Helfen Sie Amphibien auf der Wanderung

Jährlich wandern Ende Winter zig-tausende Amphibien zu ihren Laichgewässern. An rund 200 Standorten werden die Amphibien mit Zäunen vor dem Strassentod geschützt. Einige Standorte benötigen helfende Hände für die kommende Saison.

> ich will mithelfen

Panneau attention migrations des amphibiens

                                   

Agenda

Weitere faunistische Anlässe finden Sie unter Veranstaltungen & Kurse.

 

                                   

Publikationen

                                   

Meine Beobachtung

Erdkröte wird von Ringelnatter gefressen

Ein Festessen für eine Ringelnatter

Da hat uns der Bildautor ein besonderes Weihnachtsgeschenk beschert. Schon auf den ersten Blick ist klar, dass hier eine faszinierende Beobachtung festgehalten wurde: Eine Barrenringelnatter beim Verzehr einer Erdkröte.  

Auf den zweiten Blick wird die Beobachtung noch interessanter: Die Erdkröte scheint von einer Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora) befallen zu sein. Die Fliege und ihre Eier sind gut sichtbar auf der Kröte.

Leider hat sich die Krötengoldfliege den falschen Wirt ausgesucht, ihre Larven werden nun auch im Verdauungstrakt der Barrenringelnatter enden.

Haben Sie eine besondere Beobachtung gemacht? Teilen Sie sie mit unseren Leserinnen und Lesern. Schreiben Sie uns an news@infofauna.ch. Mit etwas Glück erscheint sie im nächsten Newsletter. 

                                   

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