Im Fokus
Internationaler Tag der Informationsfreiheit: Ein Grundrecht im Dienste der Transparenz

Anlässlich des Internationalen Tages der Informationsfreiheit erinnert RSF Schweiz daran, dass Transparenz ein Grundrecht ist, das für das Funktionieren der Demokratie unverzichtbar ist. In der Schweiz ist trotz eines seit 2006 geltenden Bundesgesetzes dessen Anwendung nach wie vor fragil und mit zahlreichen Hindernissen verbunden. Zusammen mit Martin Stoll, Direktor von Öffentlichkeitsgesetz.ch, ziehen wir Bilanz über die Grenzen des Systems und die notwendigen Reformen, um einen echten Zugang zu Informationen zu gewährleisten.
Sophie Sager, Projektverantwortliche RSF Schweiz
Das war im September wichtig

USA. Die Trump-Regierung schlägt neue strenge Beschränkungen für die Dauer vor, während der ausländische Journalisten in den Vereinigten Staaten arbeiten und leben dürfen. RSF lehnt diese Änderung der Visaregelung strikt ab, da sie darauf abzielt, unnötige Hindernisse für ausländische Medienschaffende zu kreieren, und sich abschreckend auf die Pressefreiheit im Land auswirken wird. RSF fordert das Ministerium für Innere Sicherheit (Department of Homeland Security, DHS) auf, diesen Vorschlag zurückzuziehen. Zum vollständigen Bericht.
SCHWEIZ. Der Bundesrat will die Finanzierung von Swissinfo (und von TV5 Monde) streichen, was das Budget des mehrsprachigen Informationsportals drastisch reduzieren und und die starke Stimme der Schweiz im Ausland stark einschränken würde. Die Schweizer Sektion von Reporter ohne Grenzen bedauert, dass der Bundesrat in seinen Vorschlägen zum Entlastungspaket, das er gerade dem Parlament vorgelegt hat, an der Streichung der Bundesmittel für das Online-Informationsportal Swissinfo festhält. Zum vollständigen Bericht.
RUSSLAND. Heorhiy Levtchenko und Vladyslav Hershon, zwei ukrainische Journalisten, die im August 2023 im von Russland besetzten Melitopol festgenommen worden waren, wurden Anfang September von russischen Gerichten zu hohen Strafen verurteilt. Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt diese Farce der Justiz und macht auf das Schicksal anderer Medienschaffender aufmerksam, die weiterhin inhaftiert sind. Zum vollständigen Bericht.
Petition zum Erhalt von Swissinfo
Swissinfo ist das einzige Schweizer Medium, das die Welt in zehn Sprachen über die Schweiz informiert und dabei zuverlässigen und unabhängigen Journalismus betreibt. Zudem hat Swissinfo als einziges Medium in der Schweiz die Journalism Trust Initiative (JTI) von Reporter ohne Grenzen (RSF) umgesetzt – eine Zertifizierung, die als Garant für die journalistische Qualität dient.
Dennoch steht die Finanzierung durch den Bund heute auf der Kippe, was die Existenz des Newsportals akut gefährdet. In einem Umfeld, in dem Desinformation zunimmt und die Stimme der Schweiz auf internationaler Ebene weiterhin Gehör finden muss, wäre eine Schwächung von Swissinfo ein schwerwiegender Fehler.
Unterzeichnen Sie die Petition zum Erhalt von Swissinfo darum noch heute, um unabhängige Informationen zu verteidigen und die starke Stimme der Schweiz in der Welt zu bewahren. Zur Petition.
RSF Schweiz in den Medien
8. September: In einem Gastbeitrag für Le Temps wies Denis Masmejan, Generalsekretär von RSF Schweiz, auf die Gefährlichkeit von Artikel 47 des Bankengesetzes für die Pressefreiheit in der Schweiz hin. Er erinnert dabei auch an den Fall von Lukas Hässig, Journalist bei Inside Paradeplatz, dessen Redaktion und Wohnung im Juni durchsucht wurde. Seit 2015 bestraft Artikel 47 des Bankengesetzes die Verwendung und Weitergabe von Bankdaten, die Gegenstand von Datenlecks waren – selbst dann, wenn sie von Journalistinnen und Journalisten im Rahmen ihrer Arbeit verwendet und im öffentlichen Interesse publiziert werden. Zum Gastbeitrag.
11. September: Valentin Rubin, Policy & Advocacy Manager von RSF Schweiz, schreibt in einem Artikel für persoenlich.com über die desaströse Lage der Presse im Gazastreifen. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden mehr als 220 Medienschaffende von der israelischen Armee getötet, davon 56 bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. RSF verurteilt diese sorgfältig orchestrierte Strategie Israels, die darauf abzielt, Berichte aus dem Gazastreifen strikt zu unterbinden. Zum Artikel.
14. September: In einer Reportage im Rahmen einer Serie über Demokratie hat der Zentralschweizer Fernsehsender Tele1 mit Olga Klavskovskaya gesprochen. Die belarussische Journalistin lebt seit zwei Jahren in der Schweiz im Exil und wurde in Vergangenheit von RSF Schweiz unterstützt. Zur Reportage.
 Foto: Screenshot Tele1 - Interview mit Olga Klavskovskaya
18. September: Valentin Rubin äusserte sich gegenüber Radio SRF und dem SRF-Podcast NewsPlus zur Lage der Pressefreiheit in den USA seit der Wahl von Donald Trump. Er sprach dabei über die beunruhigenden Tendenzen, dass die US-Regierung Visabeschränkungen für Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten plant, dass Trump Verlage und Zeitungen mit Milliarden-Klagen eindeckt und dass die USA im RSF-Ranking der Pressefreiheit schon jetzt auf einem historischen Tiefststand liegen. Zum Beitrag.
Kommende Veranstaltungen
📌 Bis zum 10. Oktober: «Swiss Press Photo 25»-Ausstellung in Bern
Nutzen Sie die Möglichkeit, die Ausstellung Swiss Press Photo 25 in der Schweizer Nationalbibliothek in Bern noch bis zum 10. Oktober zu besuchen. Die Ausstellung zeigt preisgekrönte Pressefotografien Schweizer Fotografinnen und Fotografen. In sechs Kategorien (Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten, Porträt, Sport, International) finden Sie die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2024 in der Schweiz und weltweit. Am 7. Oktober um 17:30 Uhr findet zudem ein letztes Mal eine öffentliche Führung durch die Ausstellung auf Französisch statt.
🔗 Informationen
📌 29. Oktober: Medientalk zum Thema «Fake oder Fakt? Der Umgang von Medien mit KI und Deepfakes» im Polit-Forum in Bern
Im Rahmen dieser Medientalk-Debatte zum Thema künstliche Intelligenz in den Medien und deren Auswirkungen auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien werden Sabine Süsstrunk, Reto Vogt und Jürg Tschirren mit dem Moderator Rafael Von Matt diskutieren. Die Diskussion wird aufgezeichnet und kann auch über YouTube verfolgt werden.
🔗 Informationen und Anmeldung
📌 Bis 24. Januar 2026: Ausstellung «Auf der Suche nach der Wahrheit» in Basel
Die zweisprachige Ausstellung «Auf der Suche nach der Wahrheit. Wir und der Journalismus» setzt ihre Tournee durch die Schweiz fort und wird bis zum 24. Januar 2026 in der Universitätsbibliothek Basel zu sehen sein. Die interaktive Ausstellung bietet einen innovativen Zugang zur Geschichte der Schweizer Medien und zur Arbeit von Journalistinnen und Journalisten und ermöglicht den Besuchenden, konkret zu entdecken, wie Medienschaffende recherchieren und Informationen aufbereiten.
🔗 Informationen
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