Editorial

Eine Katastrophe von unbegreiflichem Ausmass

 

Valentin Rubin, Policy & Advocacy Manager RSF Schweiz

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Im Fokus

«Uncensored Library»: Das Computerspiel Minecraft als Bastion der Pressefreiheit

 

In einer Welt, in der die digitale Zensur in vielen Ländern immer weiter zunimmt, hat die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen (RSF) eine innovative und mutige Lösung entwickelt: die Uncensored Library (Unzensierte Bibliothek). Dabei handelt es sich um ein Projekt, das das Computerspiel Minecraft als Umgehungsmöglichkeit nutzt, um zensierte Texte zu verbreiten. Die Initiative wurde am 12. März 2020 anlässlich des Welt-Tages gegen Cyber-Zensur ins Leben gerufen und hat sich schnell zu einem Symbol für den Kampf um Informationsfreiheit entwickelt. Seitdem wird die Uncensored Library laufend ergänzt.

Sophie Sager, Projektverantwortliche RSF Schweiz

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Das war im Juli und August wichtig

 

LATEINAMERIKA. Von Januar bis Juli 2025 hat Reporter ohne Grenzen (RSF) die Ermordung von mindestens dreizehn Medienschaffenden in Lateinamerika dokumentiert. Diese Zahl übersteigt bereits die neun Fälle, die im gesamten Jahr 2024 registriert wurden. Und sie bestätigt einen alarmierenden Anstieg der tödlichen Gewalt gegen die Presse auf dem Kontinent. Lokale Medienschaffende, die über sensible Themen berichten, sind am stärksten betroffen. Und Mexiko bleibt das gefährlichste Land der Region für Medienschaffende. Zum vollständigen Bericht.

 

GAZA. Am 10. und 25. August wurden bei zwei israelischen Luftangriffen mindestens elf Medienschaffende getötet, darunter fünf Mitarbeiter des katarischen Senders Al Jazeera sowie unabhängige Medienschaffende, die für internationale Agenturen arbeiteten. Die israelische Armee bekannte sich zu beiden Angriffen und rechtfertigte insbesondere den ersten mit dem nicht belegten Vorwurf, dass einer der getöteten Journalisten, Anas al-Sharif, eine führende Rolle bei der Hamas innehatte. Israel hat damit bereits mehr als 200 Medienschaffende seit Kriegsbeginn in Gaza getötet. RSF fordert daher eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, um dieses Massaker zu beenden. Zum vollständigen Bericht.

 

RUSSLAND. Reporter ohne Grenzen (RSF) wurde im Juli in Russland vom Kreml «unerwünschte Organisation» klassifiziert. Diese von den russischen Behörden verhängte schändliche Kennzeichnung zielt darauf ab, unabhängige Stimmen unter dem Vorwand, Russland vor angeblichen «Bedrohungen» zu schützen, zum Schweigen zu bringen. Die Klassifizierung als unerwünscht trägt zudem dazu bei, dass sämtliche Interaktionen mit RSF in Russland von nun an unter Strafe stehen. Dabei setzt sich Reporter ohne Grenzen lediglich für das fundamentale Recht auf Information in Russland ein. Zum vollständigen Bericht.

RSF Schweiz in den Medien

22. Juli: In einem Interview mit dem Branchenmagazin persoenlich.com erläuterte Valentin Rubin die Hintergründe über den jüngsten Bericht von RSF über den Zustand der öffentlich-rechtlichen Medien in Europa und äusserte sich zur in der Schweiz bevorstehenden Halbierungsinitiative. Zum Interview.

11. August: Valentin Rubin war zu Gast in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SRF, um über die kritische Lage der Medienschaffenden im Gazastreifen zu sprechen. Er wies auf die zunehmenden Gefahren für Journalistinnen und Journalisten vor Ort hin und warnte: «Wir befinden uns in einer Situation, in der bald niemand mehr berichten kann, was vor Ort geschieht.» Zur Sendung.

14. August: In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger analysierte Valentin Rubin die dramatische Lage der Medien in Gaza und bezeichnete das Verhalten der israelischen Armee gegenüber Medienschaffenden als «beispiellos und tragisch». Er kommentierte insbesondere den gezielten Angriff der israelischen Armee auf fünf Journalisten des Fernsehsenders Al Jazeera, darunter Anas al-Sharif. Zum Artikel.

Kommende Veranstaltungen

📌 29. August 2025: Tagung «Presse und Demokratie 2025» in Genf

Unter dem Motto «Make the press great again!» bietet die Tagung des «Club Suisse de la Presse» Medienschaffenden aus der Westschweiz, Studierenden und Praktikanten sowie allen, die an der Zukunft des Journalismus interessiert sind, einen Tag voller Austausch, Inspiration und Reflexion.

🔗 Anmeldung und Programm

 

📌 4. September 2025 - 24. Januar 2026: Vernissage zur Ausstellung « Auf der Suche nach der Wahrheit » in Basel

Die zweisprachige Ausstellung «Auf der Suche nach der Wahrheit. Wir und der Journalismus» setzt ihre Tournee durch die Schweiz fort und wird vom 4. September 2025 bis zum 24. Januar 2026 in der Universitätsbibliothek Basel zu sehen sein. Die Vernissage findet am 3. September um 18 Uhr statt. Die interaktive Ausstellung bietet einen innovativen Zugang zur Geschichte der Schweizer Medien und zur Arbeit von Journalistinnen und Journalisten und ermöglicht den Besuchenden, konkret zu entdecken, wie Medienschaffende recherchieren und Informationen aufbereiten. 

🔗 Informationen

 

📌 12. September 2025: Reporter:innen-Forum in Zürich

Auch dieses Jahr wird RSF Schweiz am Reporter:innen-Forum in Zürcher Volkshaus den ganzen Tag über mit einem Stand vertreten sein und interessierten Medienschaffenden die Arbeit der Organisation näherbringen.

🔗 Anmeldung und Programm

 

📌 28. September 2025: Internationaler Tag des universellen Zugangs zu Informationen

Anlässlich des internationalen Tags des universellen Zugangs zu Informationen organisiert die UNESCO am 29. und 30. September eine entsprechende Weltkonferenz in Manila (Philippinen) sowie online. Diese Veranstaltung markiert den 10. Jahrestag der Ausrufung des 28. Septembers zum Internationalen Tag des universellen Zugangs zu Informationen und befasst sich mit dem Thema «Gewährleistung des Zugangs zu Umweltinformationen im digitalen Zeitalter».

🔗 Informationen und Anmeldung

 

Die Arbeit von RSF Schweiz wäre ohne Mitglieder- und Spendenbeiträge nicht möglich. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Medien und der Journalismus weltweit zu kämpfen haben, geht uns die Arbeit in Zukunft nicht aus. Falls Sie unsere Arbeit mit einem einmaligen oder wiederkehrenden finanziellen Beitrag unterstützen möchten, wären wir Ihnen äusserst dankbar.

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