Liebe Freundinnen und Freunde von RSF Schweiz
In den vergangenen Jahren haben wir Ihnen jeweils vier Mal im Jahr einen Newsletter mit Artikeln und Hintergründen zu aktuellen Themen rund die Presse- und Informationsfreiheit geschickt. Nun stellen wir unseren Newsletter ein wenig um. Anstatt, dass er vier Mal im Jahr erscheint, verschicken wir ihn von nun an einmal monatlich – jeweils zum Monatsende. Nebst Hintergründen und Analysen wie bisher werden wir dabei auch einen Rück- und einen Ausblick unserer Arbeit sowie von relevanten Veranstaltungen und Events zusammentragen. So sind Sie in Sachen Presse- und Informationsfreiheit dank unseres Newsletters stets auf dem neusten Stand.
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre!
Im Fokus
Drei Jahre Krieg in der Ukraine – Ex-Korrespondentin Luzia Tschirky blickt zurück

Als Luzia Tschirky im Jahr 2022 Korrespondentin für das Schweizer Fernsehen in der Ukraine war, sei es stets ihr Ziel gewesen, nicht im von Russland begonnenen Krieg getötet zu werden. «Ich habe versucht, alles zu tun, damit meinem Kameramann und mir nichts passiert», sagt sie heute, drei Jahre nach dem Beginn der russischen Grossoffensive, zu RSF Schweiz. «Für Medienschaffende bestand und besteht zu jeder Zeit und überall ein Risiko – genauso wie für die Zivilbevölkerung.»
Valentin Rubin, Policy & Advocacy Manager RSF Schweiz
Das war im Februar wichtig

Russland hat in den letzten Jahren mindestens 19 ukrainische Medienschaffende in sein Hoheitsgebiet oder in die besetzten Gebiete in der Ukraine deportiert. Alle wurden von den russischen Besatzungstruppen willkürlich festgenommen. RSF reicht nun drei Jahre nach Beginn der totalen Invasion in die Ukraine die insgesamt neunte Klage gegen Russland beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) sowie bei der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft ein.
«Spinoza», eine neue KI-Software, entwickelt von RSF, soll die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten nachhaltig vereinfachen und verbessern, ohne ihre Arbeit zu kompromittieren oder überflüssig zu machen. Da der Quellcode öffentlich einsehbar sein wird, werden die Anwendungen von «Spinoza» vielfältig sein. Auch für die Schweiz.
Im Kontext der «Corona-Leaks»-Affaire zwischen dem Ringier-CEO Marc Walder und dem ex-Informationschef von Alt-Bundesrat Alain Berset stärkt das Bundesgericht in Lausanne in einem Grundsatzentscheid die Medienfreiheit in der Schweiz. Im Urteil gewichteten die Richter die Medienfreiheit und damit zusammenhängend den Quellenschutz in der Schweiz stärker als eine mögliche Amtsgeheimnisverletzung in der Bundesverwaltung.
Noch am Tag seines Amtsantritts veröffentlichte Präsident Trump ein Dekret, das darauf abzielt, «die Meinungsfreiheit wiederherzustellen und die Zensur durch den Staat zu beenden». Drei Wochen später griff sein Vizepräsident J. D. Vance in München Europa verbal an und warf dem Kontinent vor, «die Stimme des Volkes» nicht mehr zu respektieren und dadurch die Meinungsfreiheit zu untergraben. Eine paradoxe Haltung, wenn man bedenkt, mit welcher Entschlossenheit das Trump-Team seit seiner Amtsübernahme das Recht der Medien auf den ersten Verfassungszusatz untergraben und das Recht auf Zugang zu Informationen in den USA eingeschränkt hat.
Im Februar besuchte der UN-Generalsekretär António Guterres den Hauptsitz von Reporter ohne Grenzen in Paris. Dabei bekräftigte er die Unterstützung der Vereinten Nationen für die Aufgaben und das Mandat von RSF. «Die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist ein grundlegender Kampf. Es gibt keine Demokratie ohne Pressefreiheit», sagte er.
RSF Schweiz in den Medien
26. Februar 2025: Denis Masmejan, Generalsekretär von RSF Schweiz gab gegenüber dem Neuenburger Radiosender RTN Auskunft über die Entscheidung der Trump-Administration, von nun an selbst darüber zu entscheiden, welche Medienschaffenden Zugang zum Weissen Haus haben und welche nicht. Zur Sendung.
29. Januar 2025: RSF Schweiz bezieht zum erstinstanzlichen Urteil im Fall um Jolanda Spiess-Hegglin Stellung und warnt davor, dass das Urteil keine abschreckende Wirkung auf im öffentlichen Interesse stehende Recherchen haben darf. Zum Beitrag.
Kommende Veranstaltungen zur Pressefreiheit
📌 19. März: Vernissage der Fondation Hirondelle in Genf: «30 ans d’engagement pour l’accès à l’information» Unsere Partnerorganisation, die Fondation Hirondelle mit Sitz in Lausanne, lädt am 19. März um 16 Uhr zur Vernissage der Ausstellung anlässlich ihres dreissigjährigen Bestehens. Anhand von Fotos, Videos und Radioberichten wird die Arbeit ihrer Teams und Medienschaffenden in elf Ländern der Welt beleuchtet.
🔗 Informationen und Anmeldung
📌 21. März: Nachrichtenkompetenz-Tagung in Winterthur Die Fachtagung, die vom Verein UseTheNews in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Medienwissenschaften der ZHAW in Winterthur organisiert wird, bietet Vertreterinnen und Vertretern aus Bildung, Medien und Wissenschaft eine Plattform für den Austausch von Ideen und best practices, um in der Bevölkerung die Nachrichten- und Medienkompetenz zu fördern.
🔗 Informationen und Anmeldung
📌 21.-23. März: Young Humanitarian Summit in Zürich Bewaffnete Konflikte rund um die Welt betreffen stets auch unmittelbar die Arbeit von Medienschaffenden vor Ort. Am Young Humanitarian Summit dreht sich alles um aktuelle Konflikte und Lösungsansätze. RSF Schweiz wird am Samstag, 22. März, an der Veranstaltung anwesend sein und die eigene Arbeit vorstellen.
🔗 Informationen und Anmeldung
📌 2. und 3. Mai: Internationaler Tag der Pressefreiheit 2025 feiert RSF Schweiz den 35. und RSF International den 40. Geburtstag. Am Freitag, 2. Mai, veranstalten wir am Abend anlässlich des internationalen Tags der Pressefreiheit eine Veranstaltung in Lausanne. Am 3. Mai laden wir zur Matinée in Zürich ein. An beiden Events werden wir verschiedene Herausfordungen von Medienschaffenden weltweit beleuchten.
Details folgen.
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