Medienmitteilung von act now! | Donnerstag 19. Dezember 2024 – 08.15 Uhr
Aktivist:innen von act now! setzen neue Prioritäten
Die Bewegung act now! reagiert auf die neue klimatische, politische und soziale Realität. Gegründet nach dem Erfolg der Kampagne Renovate Switzerland, hat sie beschlossen, ihre Prioritäten zu überdenken. Sie tut dies im Einklang mit der deutschen Klimabewegung Letzte Generation, die gestern Abend angekündigt hat, sich neu ausrichten zu wollen.
Seit mehreren Jahren entscheiden sich Aktivist:innen aus der Schweiz, Deutschland und vielen anderen Ländern für den gewaltfreien zivilen Ungehorsam gegen die klimapolitische Untätigkeit der Regierungen. Tausende von Bürgerinnen und Bürgern auf der ganzen Welt haben protestiert, sich verhaften lassen und grosse Risiken auf sich genommen, um auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. Trotzdem opfern die Regierungen weiterhin das Leben der heutigen und der zukünftigen Generationen für die Erhaltung des Status quo.
Ihre kurzfristig angelegten Strategien sind von der Realität abgekoppelt und nicht in der Lage, die Klimakrise zu bewältigen. Ihre Politik ist von bestehenden Machtverhältnissen, Egoismus und dem Glauben an die Technologie geprägt. Angesichts dieser Tatsache haben die Aktivist:innen von act now! und Letzte Generation beschlossen, ihre Erwartungen nicht mehr auf das Handeln der Regierung auszurichten, sondern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Zitat von Marie Seidel, Sprecherin der Bewegung act now!: „Wir erwarten nichts mehr von unserer Regierung, die sich mit tödlichen Strategien begnügt. Aber wir verfallen auch nicht in Apathie oder Verzweiflung. Wir entscheiden uns dafür, eine wirklich lebendige Demokratie zu verkörpern und mit eigenen Händen eine gerechte und respektvolle Gesellschaft zu schaffen.“
Vielfältige Aktivitäten, um einen echten sozialen Wandel einzuleiten
2025 wird die Bewegung gewaltfreie Aktionen fortsetzen, um die Wahrheit des Klimanotstandes in den Mittelpunkt des öffentlichen Raums zu rücken, den Status quo zu hinterfragen und eine scheinbar erstarrte Realität wieder in Bewegung zu bringen. Um sich die Mittel für den Aufbau einer wirksamen Bewegung zu verschaffen, startet sie im Februar auch ein landesweites Ausbildungsprogramm für Gewaltfreiheit und Selbstorganisation. Sie plant zudem Aktivitäten im Bereich Dialog und aktives Zuhören sowie Volks- und Bürger:innenversammlungen.
Das Ziel? Möglichst viele Menschen in der Schweiz die Möglichkeit geben, sich mit der Klimakrise auseinanderzusetzen. Mit gerechteren und nachhaltigeren Formen der Demokratie zu experimentieren. Sich angesichts der Zerstörung des Lebens auf der Erde auszudrücken. Den Dialog und die Offenheit gegenüber anderen zu fördern. Gemeinsam, entschlossen, organisiert und auf regenerative Weise zu handeln. Momente der Freude zu erleben und sich mutig neue Möglichkeiten vorzustellen.
Zitat von Marie Seidel: „Ich betrachte act now! als ein Labor, in dem Menschen gemeinsam neue Wege des Zusammenseins und -handelns im Kontext der Klimakrise entdecken und ausprobieren. Gemeinsam testen, scheitern und neu anfangen. Ich glaube, dass solche experimentierenden Herangehensweisen den notwendigen sozialen Wandel in Gang setzen können, um das Leben der heutigen und zukünftigen Generationen zu sichern.“
|