Editorial

SLAPP-Verfahren: Wenn der Staat sie selbst einleitet …

Am 12. März sprach die Freiburger Justiz den Journalisten Jean-Marc Angéloz frei, der vom Generalstaatsanwalt des Kantons Freiburg angeklagt worden war, weil er den ehemaligen Staatsrat Georges Godel «angestiftet» habe, das Amtsgeheimnis zu verletzen. Angéloz hatte Godel ((Foto Keystone/Jean-Christophe Bott), als dieser noch im Amt war, angefragt, ob dieser mit ihm eine Reihe von Vier-Augen-Gesprächen führen würde und bereit sei, über seinen Alltag als gewählter Vertreter in einer kantonalen Regierung zu berichten. Godel stimmte zu. Er konnte die Abschrift dieser Gespräche später gegenlesen, und ihm wurde ein Rückzugsrecht vorbehalten, insbesondere, falls er im Nachhinein feststellte, dass er das Amtsgeheimnis verletzt hatte.

Denis Masmejan, Generalsekretär von RSF Schweiz

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Russland

Satellitenpaket Svoboda: Informationen, die vom Himmel fallen

 

Reporter ohne Grenzen hat am 5. März offiziell sein Satellitenpaket gestartet. Das Programm mit dem Namen Svoboda (russisch für «Freiheit») soll bis zu 25 unabhängige Radio- und Fernsehkanäle in russischer Sprache unverschlüsselt ausstrahlen und ist ab sofort in Gebieten von Russland bis Belarus sowie in den besetzten Gebieten der Ukraine und den baltischen Staaten zu empfangen.

Denis Masmejan

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Polizei

Berichterstattung über Gewalt bei einer Festnahme in Bern: Die Politik mischt sich ein

 

Eine Verhaftung und die Berichterstattung darüber gaben 2021 in Bern viel zu reden. Fast drei Jahre später ist sie wieder ein Thema – und das Berner Parlament beauftragt die Regierung, die Berichterstattung zu untersuchen. Der Vorwurf: Machtmissbrauch und Vorverurteilung. Das Vorgehen alarmiert RSF Schweiz. (Foto Keystone/Peter Schneider).

Bettina Büsser, Koordinatorin Deutschschweiz von RSF Schweiz

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Veranstaltung am 3. Mai

«Bedrohte Demokratie – bedrohte Medienfreiheit»: Ein Anlass zum Tag der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen Schweiz in Kooperation mit dem Theater Neumarkt in Zürich 

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit, findet in Zürich eine Veranstaltung von Reporter ohne Grenzen Schweiz in Kooperation mit dem Theater am Neumarkt statt. Thema: die Bedrohung des unabhängigen Journalismus weltweit.

3.Mai 2024,19 Uhr, im Kulturhaus Helferei,
Kirchgasse 13, Zürich

Mitwirkende: 

Ekaterina Glikman, Exiljournalistin für «Nowaja Gaseta Europa»

Roger de Weck, Publizist, 

Bettina Büsser, Reporter ohne Grenzen Schweiz

Can Dündar, verfolgter türkischer Journalist (aus Berlin zugeschaltet)

Oliver Zihlmann, «Forbidden Stories»

Moderation: Kerstin Hasse, Mitglied der Chefredaktion «Tages-Anzeiger»

Als Vertreter*innen der vierten Gewalt sind Journalist*innen zentraler Bestandteil von Demokratien. Doch viel zu oft drohen Repressalien, die von Unterlassungsklagen über Behinderung ihrer Arbeit bis hin zur Gefährdung an Leib und Leben reichen. Zu viele von ihnen haben auch im letzten Jahr mit ihrem Leben für ihren Beruf bezahlt. 

Reporter ohne Grenzen (RSF) veröffentlicht jedes Jahr eine «Rangliste der Pressefreiheit», die die Situation rund um den Globus aufzeigt. Begleitend zur Präsentation der Rangliste 2024 zeigen wir eine Fotoreportage des türkischen Fotografen Cagdas Erdogan. 

Julia Reichert, Co-Direktorin des Theater Neumarkt, liest Texte bedrohter Journalist*innen aus Belarus, Hongkong, Guatemala und Vietnam.  

Ekaterina Glikman, Exiljournalistin von «Nowaja Gaseta Europa», und Can Dündar, verfolgter türkischer Journalist (aus Berlin zugeschaltet), sprechen über die Situation von Medien und Medienschaffenden in Russland, in der Türkei, weltweit – und im Exil. Publizist Roger de Weck thematisiert die Verbindung von Demokratie und Informationsfreiheit. 

Zum Schluss stellt Oliver Zihlmann die Initiative «Forbidden Stories» vor, die der Repression trotzt.

Moderation: Kerstin Hasse, Mitglied der Chefredaktion «Tages-Anzeiger».

Eine Kooperation des Theaters Neumarkt mit Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz, dem Kulturhaus Helferei und der Initiative «Forbidden Stories» 

Medienpartner: «Tages-Anzeiger» 

Eintritt: «Pay what you can», Tickets unter www.theaterneumarkt.ch bzw. direkt hier.

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