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Dienstag, 11. November 2025
Liebe Leserin, lieber Leser
Es gibt Neuigkeiten aus dem Ackerbau! Im aktuellen PAG-Letter erwarten Sie interessante Beiträge aus Forschung und Praxis: Von Bewässerung und neuen Züchtungsprojekten über die Umstellung der Fruchtfolge bei Zuckerrüben bis hin zu innovativen Pflanzenschutzlösungen im Rapsanbau.
In den kommenden Herbst- und Wintermonaten warten zahlreiche interessante Veranstaltungen rund um den Ackerbau – ein Blick in unseren Veranstaltungskalender lohnt sich! Besonders hinweisen möchten wir auf die Nationale Ackerbautagung am 15. Januar 2026, welche neue Züchtungstechnologien thematisiert und Forschende, Züchtungsunternehmen sowie die Praxis zusammenbringt.
Der PAG-Letter lebt mit und von seinen Abonnentinnen und Abonnenten. Empfehlen Sie uns weiter und melden Sie uns Ihre Beiträge oder Veranstaltungen rund um den Ackerbau.
Freundliche Grüsse
Stephan Scheuner Vorsitzender der PAG-CH
 Neues aus dem Ackerbau
Nationale Ackerbautagung 2026

Pflanzenzüchtung für die Ernährung von morgen
Wie sieht die Pflanzenzüchtung von morgen aus? Welche Chancen eröffnen neue Technologien, und welche Rolle spielen dabei die Biozüchtung und gesellschaftliche Anforderungen an Nachhaltigkeit und Transparenz?
Die 13. Nationale Ackerbautagung bietet spannende Referate von Forschenden und Züchtungsunternehmen, praxisnahe Fachsessions und viel Raum für den Austausch zu den zentralen Fragen der modernen Pflanzenzüchtung.
📅 15. Januar 2026 | 📍 HAFL, Zollikofen BE
 Gelockerte Übernahmebedingungen für Industriekartoffeln
 Quelle: swisspatat
Nach intensiven Verhandlungen haben sich Vertreter von Produktion, Handel und Industrie auf eine Fortführung der bisherigen mittleren Preisbänder und der Fixpreise für die kommende Haupternte geeinigt. Anpassungen gibt es bei den Übernahmebedingungen für Industriekartoffeln. Diese wurden gelockert, womit die Branche den Food Waste verringern kann.
 Neue Ansätze in der Hanfsortenprüfung
 Quelle: Ludovic Piccot, AGRIDEA
Seit dem Boom von CBD-Produkten sind zahlreiche Sorten mit hohen Blütenerträgen und CBD-Gehalten entstanden. Bisher wird in der offiziellen Sortenprüfung jedoch nicht zwischen klassischem Industriehanf und CBD-Blütensorten unterschieden. Bei Agroscope entwickeln wir ein Protokoll für die Charakterisierung dieser «Blütensorten». Es trägt dazu bei, Cannabis Züchtungen zielgerichteter zu beschreiben, und Stärken und Schwächen der Sorten objektiv zu erfassen und diese Informationen Produzenten zugänglich zu machen.
 Forschungsprojekte
Projektaufruf zu «Pflanzenzüchtung und Sortenprüfung»
 Quelle: AGRIDEA
Der neue Projektaufruf des BLW zu «Pflanzenzüchtung und Sortenprüfung» wurde gestartet. Auf der BLW Website Projektaufrufe Pflanzenzüchtung finden Sie die «Richtlinie zur Förderung der Pflanzenzüchtung und Sortenprüfung». Der Eingabetermin für neue Projekte ist der 13. März 2026.
 Was wäre, wenn der Schlüssel zu widerstandsfähigeren Böden und einer nachhaltigen Landwirtschaft unter unseren Füssen läge?
 Quelle: Amélie Fietier, FRI
Sechs Jahre lang haben sich 85 Betriebe im Jura und im Berner Jura einer gewagten Herausforderung gestellt: Sie wollten ihr Wissen erweitern, um ihre Praktiken im Hinblick auf lebendige Böden zu überdenken. Dank innovativer Methoden und einer beispiellosen Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Wissenschaftlern und Beratern hat das Projekt Terres Vivantes das Wissen der verschiedenen Akteure über Böden grundlegend verändert. Entdecken Sie die Ergebnisse eines aussergewöhnlichen agro-nomischen, wissenschaftlichen und menschlichen Abenteuers!
 Fruchtfolge bei Zuckerrüben dringend umstellen
 Quelle: SFZ-CBS
Um die Ausbreitung der Zikaden in der Ostschweiz zu erfassen, führte die Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ) mit Agroscope ein umfangreiches Zikadenmonitoring durch. An 59 Standorten in den Kantonen AG, LU, ZH, SH und TG wurden transparente Leimtafeln aufgestellt. Während eines Monates wurden die gefangenen Zikaden wöchentlich gezählt und auf die beiden bakteriellen Krankheitserreger (Proteobakterium Candidatus Arsenophonus und Stolbur-Phytoplasma) im Labor getestet. An 19 der insgesamt 59 Standorte wurden keine Schilfglasflügelzikaden gefunden, an 22 Standorten waren die untersuchten Zikaden noch unbeladen, an 18 Standorten wurden beladene Zikaden gefunden. Die stärkste Ausbreitung der Schilfglasflügelzikade wurde im Kanton Schaffhausen festgestellt. Die Zikaden waren hauptsächlich unbeladen, erst 5 % der Zikaden waren mit Arsenophonus beladen, eine Zikade war mit Stolbur-Phytoplasma beladen und bei einer Zikade lag bereits die gefürchtete Doppelinfektion vor. Eine Zunahme der Anzahl Zikaden ist feststellbar, beide Schaderreger sind vorhanden. Laut der SFZ ist es höchste Zeit, die Fruchtfolge (kein Getreide nach Zuckerrübe, idealerweise Schwarzbrache) umzustellen. Denn adulte Schilfglasflügelzikaden fliegen im Frühjahr aus den Weizenfeldern in die benachbarten Zuckerrüben-, Kartoffel- und Gemüsefelder ein. Zudem: Ein Weibchen kann mehr als 100 Eier legen. Diese Massenvermehrung muss darum durch das Aushungern der Nymphen im Boden unterbrochen werden.
 Wieviel Wasser braucht die Schweizer Landwirtschaft zur Bewässerung?
 Quelle: Annelie Holzkämper, Agroscope
Zahlen zur landwirtschaftlichen Wassernutzung für Bewässerung sind in der Schweiz bislang sehr lückenhaft. Agroscope hat deshalb im Auftrag des Bundesamts für Umwelt eine Methode zur Schätzung der Verbrauchsmengen entwickelt.
 Untersaat zur Schädlingsbekämpfung im Rapsanbau
 Quelle: Laurie Magnin, Agroscope
Der Anbau von Raps mit Ackerbohnen in der Untersaat ist eine vielversprechende Alternative zu den Insektiziden. Die Schäden durch die drei Hauptschädlinge Rapserdfloh, Rapsstängelrüssler und Rapsglanzkäfer konnten deutlich reduziert und die Erträge damit stabilisiert werden.
 Standpunkt
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